Ein Nichts. Ein Nix. Ein Nüscht — wie der Berliner sagt. Natürlich wieder mit der O-la-la-Diva Fritzi Massary als Nilpharaonin und mit Richard Tauber als, naja, strammem Legionär, der die Herrscherin ganz liebesblümerant macht, und mit einer Neuentdeckung, Hans Albers, als Dritter-Akt-Komiker Marcus Antonius, mit dem sie in den Liebeshafen segelt. Es geht um eine regierungsmüde Regentin, um deren Lover und ihren Meerbusen. Völlig handlungsfrei und historienfalsch. Muss man das heute noch spielen? Und auch von der Musik bleibt keine Note in den Gehörgängen hängen. Aber natürlich kann man das spielen, wenn man es kann! So wie die gegenwärtig als Operettentempel glitzernde, über das nötige Entertainment-Knowhow verfügende Komische Oper Berlin. Die zudem, in Dagmar Manzel, genau jene Art von stachlig-spröder, einzigartiger Primadonna aufbieten kann, wie sie die Antisängerin und Extra-Dry-Diseuse Massary verkörperte. Es ist kein Halten mehr: Wie eine Nilüberschwemmung flutet der enthemmte, völlig zweckfrei-alberne Frohsinn den Saal. Und er hält sich mit höchster Professionalität daran — durchaus in des Wortes doppelter Bedeutung. Sex und Slapstick, Koskys bewährtes Rezept wirkt wieder. Weil sich alle als präzise im Unterhaltungsmechanismus abschnurrende Rädchen drehen, aber auch Die Perlen Der Vleopatra Gay dieser Abend ein grandiose Energiezentrum hat: Dagmar Manzel, vom Operettensonnengott erleuchtet im Moment, in dem sie aus ihrem Arschologen-Sarkophag heraustritt und die Mumien tanzen lässt. Diese Pharaonin in Schwanenflaum und schwarzem Glitzer ist nicht vom Stamm der Ptolemäer, die kommt direktemang aus Pankow. Angesichts dieses gar nicht altertümlichen Naturereignisses kommt man nicht zum Denken und aus dem Lachen nicht heraus. Theben tanzt, Alexandria amüsiert sich. Die Komische Oper hat ihren nächsten Operettenkracher. Möge der richtig lange pyramidal weiterknallen.
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Showtime in Ägypten - WELT Am August eröffnete der neue Direktor Ernst. Cleopatra ist trotz allerhand Liebessklaven auf Männerfang. "Die Dreigroschenoper" ist eine Bearbeitung der "Beggar's Opera" von John Gay und Johann Christoph Pepusch. Eine Operette aus den er Jahren im Stil von Jacques Offenbach, also voller satirischer Elemente. Klaus Lederer: Das Musical gehört in den Kanon der KünsteAm Welt Print. Hier soll das Publikum mit leichter Kost abgespeist werden, das wird schnell deutlich. Viel ist in jüngerer Zeit in der Kunstkritik über die Krise der Kunstform räsoniert worden, die freilich eigentlich eine Krise der Opernhäuser ist. Es ist kein Halten mehr: Wie eine Nilüberschwemmung flutet der enthemmte, völlig zweckfrei-alberne Frohsinn den Saal. Aus den Beiträgen und Interviews, die in diesem Buch versammelt sind, habe ich nicht nur sehr viel Neues erfahren, sondern mich mitunter auch köstlich unterhalten gefühlt, geschmunzelt und gelacht.
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Komische Oper im Schillertheater. Dec 28, , PM. Hyäne Fischer – Das totale Musical. Inszenierung von Barrie Kosky. Eine Operette aus den er Jahren im Stil von Jacques Offenbach, also voller satirischer Elemente. "Die Dreigroschenoper" ist eine Bearbeitung der "Beggar's Opera" von John Gay und Johann Christoph Pepusch. Am August eröffnete der neue Direktor Ernst. Berlins Senator für Kultur und Europa hat ein Nachwort für das Buch „Breaking Free. Die wunderbare Welt des LGBTQ-Musicals“ verfasst. Cleopatra ist trotz allerhand Liebessklaven auf Männerfang. Perlen der Cleopatra.Ein Nüscht — wie der Berliner sagt. Abonniere den Instagram-Kanal von Place2be. Farbenfroh und vielfältig zeigt sich der Herbst in Berlin. Neuinszenierung am historischen Ort der Uraufführung "Die Dreigroschenoper" ist eine Bearbeitung der "Beggar's Opera" von John Gay und Johann Christoph Pepusch. Maxim Gorki Theater Am Festungsgraben 2, Berlin-Mitte U Museumsinsel Website vom Maxim Gorki Theater. Ein Musiktheater also, in dem die reale Vielfalt unserer Gesellschaft en vorkommt und das damit auch anders repräsentiert und zu einem diverseren Publikum spricht, als das in der Vergangenheit der Fall war und bis heute oft noch ist. Möge er im deutschsprachigen Raum viele Bühnen ermutigen, ihnen Lust machen, Musicals zu spielen und dieses spannende Genre nicht in Form des Musicalfilms allein den Streamingdiensten zu überlassen. Finde queere Orte. Neben Theater stehen dort auch eine Menge Konzerte und Lesungen auf dem Programm. Interessante queere Locations überall in Berlin zeigt dir der Place2be. So wie die gegenwärtig als Operettentempel glitzernde, über das nötige Entertainment-Knowhow verfügende Komische Oper Berlin. August eröffnete der neue Direktor Ernst Josef Aufricht mit der Uraufführung von Bertolt Brechts und Kurt Weills "Dreigroschenoper" im Bühnenbild von Caspar Neher das Theater am Schiffbauerdamm. Sex und Slapstick, Koskys bewährtes Rezept wirkt wieder. Und doch ist zu wünschen, dass es sein Erfolg an und mit der Komischen Oper nur eine Initialzündung ist für ein neues, sowohl musikalisch als auch schauspielerisch und inhaltlich facettenreiches unterhaltendes Musiktheater in Deutschland. Die Neuproduktion von "Die Dreigroschenoper" entsteht mit Unterstützung der Lotto-Stiftung Berlin. Postmigrantisch, feministisch, queer — das kleinste der Berliner Staatstheater ist auch das radikalste in seinen künstlerischen und politischen Positionen. Ein Projekt der SIEGESSÄULE. Seit der Uraufführung gab es insgesamt drei Neuinszenierungen der "Dreigroschenoper" am Schiffbauerdamm, u. Das Dirigat übernimmt Adam Benzwi. Und das nur, weil eine wendige Sony-Plattenproduzentin gut gearbeitet hat. Das verdanken wir tatsächlich ganz wesentlich Barrie Kosky. New York Times. Und er hält sich mit höchster Professionalität daran — durchaus in des Wortes doppelter Bedeutung. Diese Pharaonin in Schwanenflaum und schwarzem Glitzer ist nicht vom Stamm der Ptolemäer, die kommt direktemang aus Pankow. Theben tanzt, Alexandria amüsiert sich. Liegt es nicht nahe, hier zumindest einen Ansatz zu suchen, Musiktheater wieder stärker und relevanter in das öffentliche Bewusstsein zu bringen? Berlin ist die Stadt sexueller Freiheit. Eine flügellahme "Fledermaus" in Berlin: Der aktuelle Operetten-Boom kann sich zwischen Anpassung und Aufbruch nicht entscheiden: Mehr Frivolität, bitteschön!